«Bald haben wir drei Wochen geschlossen. Dann bauen wir um und richten alles neu ein.» Das erzählt sie der TP während eines spontanen Besuchs im Laden. «Am 6. April feiern wir dann die Wiedereröffnung mit Würsten, Häppchen und allem, was dazugehört.» Für sie und ihr Team verändert sich nichts. Ausser der Tatsache, dass in ihrem Laden ab April auch hochwertige Kleider verkauft werden. «Es wird dann immer jeweils jemand von Tutto Maglia und jemand von uns anwesend sein, der stricken kann.» Als Heidi Moser von Tutto Maglia auf sie zukam, war Magdalena Früh erst etwas zögerlich. Sie hat dann aber rasch gemerkt, dass diese Lösung ideal ist für beide. «Wir haben für unser Sortiment mehr als genügend Platz und nach wie vor dasselbe Angebot. Nur kann man dazu auch noch schöne Kleider kaufen.»
Ein kleiner Schwatz über Wolle ist fast obligatorisch, wenn man durch die Türe von Presto Lana geht. Ausserdem hält sich die Überraschung inzwischen in Grenzen, wenn man im Zug, im Café oder auf einer Sitzbank jemanden mit bunten Knäueln und einer «Lismete» antrifft.
Magdalena Früh, ist Wolle wieder in?
Das kann man wohl wirklich sagen! Viel mehr junge Leute stricken wieder. Corona hat dem kreativen Handwerk mit Wolle und Faden einen Aufschwung gebracht, der bis heute anhält.
Wie entsteht Wolle überhaupt?
Also mal ganz einfach erklärt: Schafe haben sehr viele Haare. Diese können abgeschnitten, also geschoren, werden. Anschliessend wird die Wolle sortiert, gereinigt und dann kardiert. Das ist eine Art kämmen. In einem weiteren Prozess wird sie zu einem Faden gesponnen und gefärbt. Und dann kann man hübsche Dinge daraus stricken und häkeln.
Woher kommt deine Wolle?
Die allermeiste Schurwolle kommt aus dem südamerikanischen Raum. Weiterverarbeitet wird sie dann in Italien. Das gilt jedenfalls für die Marken, die ich im Laden anbiete.
Gibt es auch Wolle aus der Schweiz?
Kaum. Es gibt so ein paar Nischenprodukte. Aber nichts, was im grösseren Stil von Wiederverkäufern vermarktet wird. Wir haben aber Seide, die in Gottlieben gefärbt wurde. Das ist ein ganz besonderes Produkt. Die Seiden-Kokons stammen aus China, hier gibt es die ja nicht. Die ganze Weiterverarbeitung findet dann aber in der Schweiz statt. Ein tolles Produkt. Aber natürlich auch entsprechend teuer.
Seide juckt dann auch bestimmt nicht auf der Haut. Warum finden manche Wolle auf der Haut unerträglich?
Einerseits kommt es natürlich darauf an, wie empfindlich man ist. Sobald die Wolle Feuchtigkeit aufnimmt, stellen sich die Fasern auf und es juckt entsprechend mehr. So wie diese Isländer-Pullover. Die sind warm und super wetterbeständig. Aber alles andere als kuschlig. Es gibt aber mittlerweile sehr viel Wolle, die nicht mehr kratzt und entsprechend angenehm zu tragen ist.
Welche Farben sind gerade in?
Violett-Töne und Magenta.
Und gibt es einen Favoriten?
Das kann ich nicht sagen. Manchmal kommt eine neue Kollektion und ich bin mir bei einer Farbe sicher, dass die nicht weggeht. Und dann kommt jemand und kauft genau diese zuerst. Es bleibt also immer ein bisschen ein Rätsel, welche Farben gefallen. nek
